2020

Wir trauern um unsere Freundin Dr. Angelika Köster-Loßack

Traurig nehmen wir Abschied von unserer Freundin, langjährigen Wegbegleiterin, ehemaligen Bundestagsabgeordneten, ehemaligen Ortsbeirätin (Bensheim-Mitte), stellvertretenden Ortsbeiratsvorsitzenden und langjährigen Sprecherin der Grünen Liste Bensheim.

Angelika war auch außerhalb des grünen Umfeldes aktiv in der internationalen Friedensbewegung, dem Auerbacher Synagogenverein, dem Forum der Kulturen Bergstraße sowie der Zivilgesellschaft für ihre Herzensthemen Frieden, Frauenrechte, Gleichberechtigung und Kampf gegen Rechts. Als Kennerin und Akteurin internationaler Politik betrauern sie Freund*innen und Verbündete auf der ganzen Welt.

Der Kreisvorstand von Bündnis 90/DIE GRÜNEN.


KMV mit Nominierung einer/eines Landratskandidatin/-kandidaten

Die nächste KMV findet am 9.12.2020 in Lorsch (Nibelungenhalle) statt. Die offizielle Einladung wurde an die Mitglieder verschickt.


„Die USA nach den Wahlen“ – Online-Vortrag von Omid Nouripour, Außenpolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag

„Die USA nach den Wahlen“ Kaum eine Frage bewegt uns derzeit in der Außenpolitik so sehr, wie die, wie es in den USA nach den Wahlen weitergeht. Müssen wir uns auf vier weitere Jahre Donald Trump einstellen und damit verbunden auf eine weitere Erosion des Multilateralismus? Kann ein Regierungswechsel die tiefen Wunden im transatlantischen Verhältnis heilen? Was müssen wir Europäer in unserer Außenpolitik verändern, unabhängig davon, wer der nächste Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika wird? Rassismus und Diskriminierung werden auch nach einem Wahlsieg von Joe Biden nicht über Nacht verschwinden, wie geht es also weiter mit der Black Lives Matter-Bewegung? Und können wir in Zukunft die Bekämpfung der Corona Pandemie und des Klimaschutzes wieder gemeinsam angehen? Diese und weitere spannende Fragen wollen wir mit Omid Nouripour, Außenpolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag, diskutieren. 


4. Bergsträsser Nachhaltigkeitsmarkt

Fairer Wandel

15. August  9:00 bis 14:00 Uhr

Fußgängerzone Bensheim


Kreis soll Mitglied im Bündnis – Städte Sicherer Häfen werden

Die GRÜNEN im Kreis Bergstraße schlagen vor, dass der Kreis Bergstraße dem Bündnis „Städte Sicherer Häfen“ beitritt. Das Bündnis „Städte Sicherer Häfen“ ist nach Mitteilung der GRÜNEN in Zusammenschluss in dem sich mittlerweile bundesweit 125 Städte, Gemeinden und Landkreise zusammengeschlossen haben, um ihren Willen als humanitäre Wertegemeinschaft zu demonstrieren und einen Beitrag zu leisten die humanitäre Katastrophe auf dem Mittelmeer und ganz aktuell an der türkisch-griechischen Grenze zu beenden.

„Der Kreis Bergstraße und seine Kommunen haben in der Vergangenheit unter schwierigen Umständen bewiesen, das hier Geflüchtete gut aufgenommen werden und integriert werden können“, so die beiden Vorstandssprecher Evelyn Berg und Matthias Schimpf. Ziel ist es, dass der Kreis damit auch seine Bereitschaft erklärt in der aktuellen Krise über die üblichen Verteilungsquoten hinaus weitere Menschen in Not aus der aktuellen Krisensituation aufzunehmen. „Wir wollen, dass sich der Kreis konkret dazu bereiterklärt unbegleitete Kinder und Jugendliche, so wie schwangere Alleinflüchtlinge aufzunehmen, da diese besonders bedauernswerte Opfer sind, welche der dringenden Hilfe und Rettung bedürfen“, so Evelyn Berg.

Akt der Humanität

Die GRÜNEN unterstützen damit auch die Bemühungen der Bundesregierung um eine europäische Lösung, sehen aber angesichts der prekären Lage es als notwendig an, dass hier die Bundesregierung handelt und sich weiter für die kurzfristige Aufnahme der in akuter Not befindlichen Menschen einsetzt. „Es geht hier auch im Kreis Bergstraße um einen Akt der Humanität der akuten Not von Menschen zu begegnen und auch Menschenrechte zu wahren“, erläutert Schimpf. Insgesamt würde der Kreis mit seinem Beitritt und seiner Aufnahmebereitschaft neben der Menschlichkeit auch ein starkes Zeichen für den demokratisch-gesellschaftlichen Wertekonsens und gegen Ausgrenzung und Verfolgung setzen erklären die Grünen abschließend und kündigen für die nächste Sitzung des Bergsträßer Kreistages einen entsprechenden Antrag an, mit der der Kreisausschuss mit den notwendigen Schritten beauftragt werden soll.

Text: Matthias Schimpf


Null Toleranz für weibliche Genitalverstümmelung Gefährdete Mädchen in Hessen schützen

Anläßlich des seit 2012 jährlich stattfindenden internationalen Gedenktag Zero Tolerance to Female Genital Mutilation (weiblicher Genitalverstümmelung) berichtet die Kreistagsabgeordnete Heidi Bezzaz von B90/Grüne über ihr internationales Engagement im Verein FORWARD for Women Frf./M. und die politischen Erfolge. Am 4.2. wird sie im Europäischen Parlament in einer Konferenz über die Aktivitäten berichten, die in Hessen zur Prävention vom Land finanziert werden.

Um Mädchen vor der schädlichen Tradition der Beschneidung der Genitalien zu schützen, wurden in den letzten Jahren Geldmittel in die Hand genommen, um Multiplikatoren zu diesem Thema zu schulen. Das Landesprojekt: „Verbesserung von Schutz und Versorgung für Frauen und Mädchen, die in Hessen von weiblicher Genitalverstümmelung betroffen und bedroht sind“ wird vom Landesverband von Pro-Familia durchgeführt. Die Referentinnen in den Schulungen sind seit Jahrzehnten engagierte Expertinnen und Selbst-Betroffene hessischer Vereine. Das Land hat in 2020 erneut 50.000 Euro für Präventionsprojekte in den Haushalt eingestellt. Für 2021 sind ebenfalls 50.000 Euro vorgesehen, um die Projektziele inhaltlich zu vertiefen und zu verfestigen. Um betroffene Familien, Frauen und Mädchen zu erreichen, hat sich die Arbeit direkt im persönlichen Kontakt als die Beste erwiesen. Dabei geht es nicht nur um die Stärkung der Frauen in ihrer körperlichen und sexuellen Selbstbestimmung, sondern auch um die Sensibilisierung der Ehe-Männer zu diesem Thema. Wenn die Frauen durch Gespräche im geschützten Rahmen, Schulungen oder Seminare in ihrer Selbstbestimmung gestärkt sind, die Männer aufgeklärt werden, über die schlimmen körperlichen Folgen der Genitalverstümmelung, können sie auch besser ihre Mädchen vor der Beschneidung schützen.

Hier in Deutschland sind die Mädchen vor dieser schädlichen Tradition weitgehend geschützt. Bei einer Rückführung in Länder, aus denen ihre Eltern geflüchtet sind, droht den Mädchen ein massiver körperlicher Eingriff, mit lebenslangen traumatischen Folgen mit Schmerzen bis hin zur Unfruchtbarkeit oder Nierenschäden. Heidi Bezzaz berichtet auch, dass nicht nur Mädchen gefährdet sind, die direkt aus den sog. Prävalenzländern, wie Somalia, Eritrea, Äthiopien, Sudan, Gambia oder Nigeria kommen, sondern auch Mädchen aus binationalen Beziehungen, die in den Ferien in die Heimatländer ihrer Großeltern reisen. „Uns sind Fälle bekannt, in denen die Mütter extra zum Schutz ihrer Töchter in die Reisepässe eintragen lassen, dass die Mädchen Deutschland nicht verlassen dürfen.“

„Weiterhin ist Öffentlichkeitsarbeit zu diesem Thema notwendig, um Mädchen vor schweren körperlichen Schäden, einer mehr als 5000 Jahre alten Tradition, zu schützen. Wir leben in einer modernen Welt, in der alte archaische Traditionen keinen Platz mehr haben, wurde mir von einer betroffenen Frau aus dem Senegal berichtet.“, so Heidi Bezzaz.

Text: Heidi Bezzaz